Stadtteilmanagement
Heidenau-Nordost

Hinter den Kulissen: Stadtteilmanagement

2020 ist fast Geschichte und zum Jahresabschluss würde ich gern einen kleinen Einblick hinter meine eigenen Kulissen geben. Wie gern würde ich an dieser Stelle von unseren gemeinsamen Veranstaltungen berichten. Stadtteilrunde: abgesagt, Tag der Städtebauförderung: abgesagt, Minispielfeldcup: abgesagt, Musiknacht: abgesagt, … Diese Liste könnte ich leider beliebig fortsetzen.

Das Jahr begann mit umfangreichen Planungen, doch dann kam leider alles anders als gedacht…

Mein erstes Jahr als Stadtteilmanager habe ich mir definitiv anders vorgestellt!

Dabei fing das Jahr eigentlich noch recht gewöhnlich an. Ich arbeitete mich in die neue Materie ein, fand beeindruckende vergangene Projekte, die ich wieder aufleben lassen wollte und entwickelte neue Ideen.

Absolut essentiell war meine große Vorstellungsrunde kurz nach meinem Start. Dabei besuchte ich so ziemlich alle Akteure im Quartier. Zum Einen natürlich um mich persönlich vorzustellen, aber noch wichtiger, zum Anderen, um eine Bestandsaufnahme zu erarbeiten. Was wünschen sich die einzelnen Institutionen? Wo liegen aktuelle Herausfor-derungen? Wobei gibt es nützliche Schnittmengen für eventuelle Kooperationen? An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal dafür bedanken, dass ich bei allen so herzlich empfangen und angenommen wurde!

Im Nachhinein betrachtet, war es ein sehr dankbarer Zufall, dass ich meine Runde abschließen konnte, bevor Deutschland vollends in Corona-Hand war. Nur durch den vorherigen persönlichen Kontakt, war es möglich, trotz der folgenden Ausnahmesituation gemeinsam durch die Zeit zu kommen.

Im Frühjahr wurde fleißig genäht. Natürlich jeder in den eigenen vier Wänden.

Im Frühjahr wurden diese Kontakte dann direkt auf eine Zerreißprobe gestellt. Die Situation war noch sehr unsicher und die Versorgung mit notwendiger Schutzausrüstung reichte gerade so für die notwendigsten Bereiche. Bei mir mehrten sich Anfragen bezüglich dringend benötigter Masken und aus der Not heraus entstand ein kleines aber sehr wichtiges Projekt. „Wenn wir schon nicht zusammen sein dürfen, dann können wir wenigstens einzeln dabei helfen, diese Zeit zu überstehen!“, ertönte es im Gebiet und einige der ansässigen Akteure begannen damit, an der heimischen Nähmaschine Masken wie am Fließband zu produzieren. Hunderte erreichten mich innerhalb kürzester Zeit und konnten an Pflegeeinrichtungen, Physiotherapien und Privatpersonen verteilt werden.

Ein wenig muss ich mittlerweile schon darüber schmunzeln, wie wir uns Stoffe, Gummibänder oder auch Draht aus den verschiedensten Quellen zusammengesucht und getauscht haben. Vielen Dank an dieser Stelle auch für die vielen Ma-terialspenden der HeidenauerInnen!

Oft war ich im Quartier unterwegs. Akteure besuchen, Material verteilen, mit den Heidenauer-Innen ins Gespräch kommen, …

Einen Großteil meiner Zeit verbrachte ich nicht etwa am Schreibtisch, sondern unterwegs im Quartier.

Schon während meiner „Antrittsrunde“ wurde mir klar, dass ich die verschie-denen Akteure nur dann gut betreuen und miteinander vernetzen kann, wenn ich genau verstehe, was „hinter verschlossenen Türen“ wirklich geschieht.

Das Ergebnis dieser Überlegung lesen Sie jetzt gerade bereits in der 13. Ausgabe. Enstanden ist eine Artikelreihe, die hoffentlich nicht nur mir einen authentischen Einblick in das Tun und Schaffen der Akteure gegeben hat, sondern auch Ihnen. Und ganz nebenbei hoffe ich, dass ich Sie das ein oder andere mal zum Schmunzeln bewegen konnte.

Sobald die Bauarbeiten beendet sind, werde ich auch das neue „MeGAH“ genau unter die Lupe nehmen.

Meine persönlichen Einblicke werde ich natürlich mit dieser Artikelreihe wie gewohnt fortsetzen. Allerdings wird der Veröffentlichungsrhythmus etwas angepasst, da etwa viele Vereine aktuell coronabedingt nicht arbeiten dürfen.

Sie haben einen Vorschlag, worüber (oder über wen) ich einmal berichten soll? Dann lassen Sie es mich gern wissen! Gern würde ich zukünftig auch mehr über Privatpersonen schreiben, die sich im Quartier engagieren.

Ganz ohne Büroarbeit geht es dann doch nicht, aber die Anrufe der BürgerInnen setzen oft die Impulse für neue Aktionen.

Was bleibt nun als Fazit dieses ersten Jahres festzuhalten?

Natürlich hätte ich gern mehr meiner eigentlichen Aufgaben erledigt: Veranstaltungen organisieren, Akteure zusammenbringen, das Quartier bei Stadtfest und Co. repräsentieren, …

Die Zeit dafür wird wieder kommen. Da bin ich mir sicher! Jetzt ist erst einmal wichtig, dass wir alle gemeinsam das Beste aus diesen suboptimalen Bedingungen gemacht haben. Und verschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben! (Für diese abgedroschene Floskel werfe ich natürlich auch meine Münze ins Phrasenschwein!)

Meine Bürotür im Stadthaus steht den HeidenauerInnen und den verschiedensten Anliegen im Quartier zu den gewohnten Sprechzeiten offen.

Wir sehen und lesen uns also im neuen Jahr wieder. Die Schublade mit den Ideen ist bis zum Rand gefüllt und sobald es wieder sicher ist, werden wir uns an das „Abarbeiten“ machen.

Bis dahin stehe ich Ihnen natürlich dennoch bei allen Fragen und Belangen zur Verfügung. Natürlich kann ich leider nicht bei allen Dingen weiterhelfen, aber wenn ich einmal keine Antwort habe, finden wir bestimmt jemanden, der stattdessen kompetent weiterhelfen kann.

Ich wünsche allen HeidenauerInnen ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Liebsten! Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut ins neue Jahr!

Over and out.