Stadtteilmanagement
Heidenau-Nordost

Hinter den Kulissen: Mügeln im Advent

Ich hoffe, Sie alle sind gut und gesund ins neue Jahr gekommen. Bevor ich mich an die Planungen für das neue Jahr mache, möchte ich gern über eines meiner persönlichen Highlights kurz vor Jahresende berichten.

Immer wieder sprachen mich im Laufe des vergangenen Jahres viele HeidenauerInnen auf eine von ihnen gewünschte Rückkehr der Mügelner Adventsaktion an. Dabei wurden in den vergangen Jahren die ältesten BewohnerInnen im Quartier zur Weihnachtszeit mit selbst gebackenen Plätzchen beschenkt.

Die Coronasituation lieferte bedauerlicherweise gleich eine Vielzahl an Argumenten gegen eine Neuauflage der Aktion: gemeinsames Backen in großen Schülergruppen, persönlicher Besuch von Kita-Gruppen bei den Senioren, Singen ohne Abstand in geschlossenen Räumlichkeiten und Akteure, die mit ganz anderen Problemen zu kämpfen haben. Schnell war klar, dass die Weihnachtsaktion leider nicht wie geplant stattfinden kann. Doch konnte ich es nicht übers Herz bringen, auch noch das letzte Vorhaben in diesem verhexten Jahr absagen zu müssen.

Schließlich gab es nur eine Lösung: eine abgespeckte „Corona-konforme“ Umsetzung. Möglich war dies nur durch die Unterstützung der routinierten Partner der vergangenen Jahre. Die CJD Produktionsschule erklärte sich sofort bereit, sich um den Keksteig zu kümmern, die WGE stellte den Ofen und auch das Backen und Verpacken in der Schule zur Lernförderung benötigte keine Überzeugungsarbeit meinerseits. Allen Beteiligten war wichtig, dass wir gerade in der Weihnachtszeit an die Ältesten denken und ein kleines Zeichen setzen.

Insgesamt wurden in diesem Jahr 15kg heller und 10kg dunkler Teig vorbereitet.

Es dauerte also gar nicht lange, bis ich schließlich früh am Morgen kistenweise Teig auslieferte und am Nachmittag fertig verzierte Plätzchentüten abholte. Wichtig war dabei allen Beteiligten, dass die geltenden Coronaregeln eingehalten werden.

Leider war es 2020 nicht möglich, die Präsente gemeinsam mit den singenden Kindern persönlich bei den Senioren abzugeben. Aus diesem Grund haben wir uns für eine kontaktfreie Übergabe entschieden. Die Vermieter unterstützten unser Vorhaben und statteten uns mit Generalschlüsseln für die Hauseingänge aus. So war es möglich, die Tüten vor den Wohnungstüren zu platzieren. Und damit es zu keinen Misverständnissen kommt, half die Werbeagentur Kuntzsch noch mit dem Druck von Anhängerkärtchen aus.

Um es allen Geschmäckern recht zu machen, wurde eine bunte Auswahl verschiedener Plätzchensorten gebacken.

Am 10. Dezember war es dann soweit. Freundlicherweise unterstütze mich Frau Steinke von der Stadt Heidenau bei der Verteilaktion. (Vielen Dank an dieser Stelle!)

Voll bepackt mit bunten Tütchen machten wir uns auf den Weg um insgesamt 82 Adressen zu beliefern.

Mit Weihnachtsmannmützen auf dem Kopf und einem voll beladenen Bollerwagen starteten wir unser Tour durchs Wohngebiet und wurden prompt zum vorweihnachtlichen Blickfang.

Insgesamt standen 82 Adressen auf unserer Liste. (Durch den erhöhten Corona-Aufwand mussten wir die Altersgrenze in diesem Jahr leider auf 85+ heraufsetzen.) Umso leerer unser Wagen wurde, umso eingespielter verteilten wir unsere Präsente und optimierten den Ablauf. Treppe hoch, Tüte abstellen, Treppe runter, klingeln und schließlich ein paar erklärende Worte an der Gegensprechanlage.

Um eine kontaktlose Übergabe zu gewährleisten, wurden die Präsente vor den Wohnungstüren platziert.

Meine größte persönliche Erkenntnis der Aktion war, dass überdurchschnittlich viele über 85-Jährige im Dachgeschoss wohnen. Diese Tatsache in Kombination mit dem Tragen der Maske führte bei mir zu chronischer Schnappatmung. Umso dankbarer waren wir, dass uns das Sonnenhof-Personal bei der Verteilung an ihre BewohnerInnen unterstützten.

Leider konnten wir nicht alle EmpfängerInnen persönlich sprechen, aber da mich im Nachhinein noch einige Dankesanrufe erreichten, sollten alle ihre Aufmerksamkeit erhalten haben.

Für den Heimweg habe ich mir natürlich noch ein paar Testexemplare gesichert 🙂

Ich bin froh, dass wir diese Aktion trotz aller Einschränkungen durchgeführt haben und bedanke mich noch einmal bei allen Beteiligten! Mit ein bisschen Glück können wir Weihnachten 2021 wieder mit der gewohnten Umsetzung mit Kinderbegleitung und Weihnachtsliedern durchstarten. Ich freue mich drauf!

Bitte fühlen Sie sich auch im nächsten Jahr nicht veralbert, wenn erwachsene Menschen mit roten Mützen auf den Straßen unterwegs sind.