Stadtteilmanagement
Heidenau-Nordost

Hinter den Kulissen: AMBOS

Was ist das Schöne an der Position als Stadtteilmanager? Man kann auch als Erwachsener noch einmal am Ferienangebot des AMS Kinder- und Jugendhauses AMBOS teilnehmen!

Bereits bei meinem Besuch bei der AMS konnte ich einen kurzen Einblick in das dazugehörige Angebot für junge Heide-nauerInnen gewinnen. Schon damals war klar, dass ich mir das Ganze noch einmal genauer anschauen möchte. Und da das Vorhaben natürlich nicht ganz uneigennützig ist, pickte ich mir ein paar vielversprechende Termine des randvollen Ferienprogramms heraus.

Frau Kurtzius und Herr Böhme kümmern sich im AMBOS gemeinsam um das abwechslungsreiche Programm.

Gleich zu Beginn sollte es hoch hinaus gehen! Gemeinsam mit den Kollegen vom Faktotum stand ein Ausflug in die örtliche Kletterhalle an. Als ich am AMBOS ankam, war ich überrascht, wieviele Kinder und Jugendliche mich dort bereits erwarteten. Ein gutes Dutzend aller Altersgruppen stand mit gepackten Rucksäcken und motivierten Gesichtern bereit zum Abmarsch. „Aktuell und besonders in den Ferien haben wir hier volles Haus.“, klärte mich Frau Kurtzius auf, bevor es losging. Ein bisschen an Wandertage zu Schulzeiten erinnert, machten wir uns schließlich in losen Zweierreihen auf zur Halle.

Dort angekommen begrüßte uns die Klettertrainerin und es folgten Einweisung, Aufwärmen und Anlegen der Kletterausrüstung. Bis dahin wenig spektakulär wurde es umso beeindruckender als wir in die eigentliche Kletterhalle kamen. Am Fuße der gefühlt 100m hohen Wände mit all ihren kleinen bunten Griffen spürt man schon etwas von dem gesunden Respekt, den man wohl auch haben sollte. Nicht so die Kids, die es kaum erwarten konnten, die hohen Gipfel zu erstürmen und mutig in einem beeindruckenden Tempo die Wand hinauf sprinteten.

Unter fachkundiger Anleitung unserer Trainerin ging es für die mutigen Teilnehmer auf verschiedenen Routen die Wand hinauf.

Da mein letzter Ausflug in eine Kletterhalle vor ein paar Jahren in der nächt-lichen Notaufnahme endete, blieb ich mit beiden Beinen fest auf dem Boden. (Auch wenn es mir ehrlicherweise schon ein wenig in den Fingern juckte!) Ich nutzte die Zeit, ein wenig mehr über das AMBOS zu erfahren.

Vor dem eigentlichen Klettern stand noch eine Erwärmung auf dem Programm.

„Uns ist es sehr wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen unser Programm mitbestimmen. So kann auf ihre aktuellen Interessen und Bedürfnisse eingegangen werden.“, erklärten mir die beiden Betreuer und betonten, dass die Interessen in den gemischten Gruppen natürlich sehr verschieden sind, weshalb es auf ein möglichst abwechslungsreiches Programm ankommt.

Schon gemütlich, da im Jugendhaus!

„So ist für jeden etwas dabei!“, ergänzte Herr Böhme und erzählte mir, dass vom Team auf einen möglichst freien Ablauf Wert gelegt wird. „Starre Pläne und enge Vorgaben funktionieren in der Realität nur selten, also versuchen wir es erst gar nicht, unsere Besucher in ein detailliert ausgearbeitetes Programm zu pressen.“, erfuhr ich von Beiden weiter.

Bei meinem Besuch merkte ich recht schnell, dass den Kindern und Jugendlichen hier auf Augenhöhe begegnet wird. Viele bringen auch Ihre Freunde regelmäßig mit.

„Das AMBOS ist für viele auch ein Ort zum einfach „sein“. Hier kann man auch mal laut Musik spielen und sich darüber austauschen. Viele merken dabei erst wirklich bewusst, welche Inhalte ihre Musik thematisiert.“, erfuhr ich. Und ja, Musik gab es bei meinem Besuch reichlich. Und nicht immer haben sich meine Vorurteile zum Musikgeschmack der jungen Generation bestätigt.

In einem Fotoprojekt erkundeten wir Heidenau aus jugendlicher Perspektive.

Wirklich positiv war ich vom Umgang untereinander überrascht. Auch wenn hier und da mal die üblichen Floskeln fallen, agieren alle sehr respektvoll miteinander. Durch die angebotenen Möglichkeiten entwickeln viele BesucherInnen von ganz allein geeignete Umgangsformen.

„Uns persönlich ist es sehr wichtig, das Selbstbewusstsein unserer Kids zu stärken und ihnen zu helfen, dass sie sich etwas zutrauen. Wir zeigen ihnen Perspektiven auf und unterstützen sie dabei, ihr eigenes Ding zu machen.“, erklärten mir Frau Kurtzius und Herr Böhme und betonten, dass sie sich in ihrer Arbeit besonders bestätigt fühlen, wenn regelmäßig Lob der Eltern ausgesprochen wird, dass ihre Kinder durch den Aufenthalt im AMBOS viel offener geworden sind.

Mir reichte das als Bestätigung für den wichtigen Stellenwert der Kinder- und Jugendhäuser. Ich komme wieder!

Bis zum Ende der Sanierung des ursprünglichen Gebäudes findet man das AMBOS etwas versteckt im Hinterhof auf dem AMS Gelände.